Vor 100 Jahren erschien der erste Band der Philosophie der symbolischen Formen Ernst Cassirers, ein philosophisches Programm, zu dessen Ausarbeitung Cassirer seinen eigenen Angaben zufolge unter anderem durch einen Besuch der Warburg-Bibliothek inspiriert worden ist: Die Vielfalt des Materials, seine konzeptionelle An- und ständige Neuordnung sowie das sich durchziehende Grundmotiv der „Spannung von Freiheit und Notwendigkeit“ (Nachruf ECW 17, 371) stehen in direkter intellektueller Verwandtschaft zu Cassirers eigenem philosophischem Ansatz. 100 Jahre später lässt sich die Frage stellen, was uns die Philosophie der symbolischen Formen heute noch zu sagen hat – weniger mit Blick auf das konkrete Material, das sie bewältigt, und die spezifischen Einzelfragen und -probleme, die sie diskutiert, als vielmehr hinsichtlich der Frage nach der Form und Funktion des Philosophierens selbst, die sich in ihrer Systematik verkörpert. Was ist es eigentlich, das uns an dieser Art des Philosophierens heute noch fasziniert und wie lässt sich der Geist der Philosophie der symbolischen Formen für die Gegenwart fruchtbar machen? 

 

Um dieses Potential auszuloten, möchten wir mit anderen Nachwuchswissenschaftler*innen (Doktorand*innen und Postdocs) zu einem Workshop im Warburg-Haus am 07. und 08.12.2023 zusammenkommen. Bei diesem sollen weniger die gängigen Fragen der Zuordnung Cassirers zu einer Tradition (z.B. zum Neukantianismus) oder Fragen der Verortung in Diskursen seiner Zeit (z.B. der philosophischen Anthropologie) diskutiert werden, sondern der symbolischen Bedeutung des Ortes entsprechend die Frage im Zentrum stehen, ob und inwiefern die Philosophie der symbolischen Formen eine fruchtbare Heuristik und/oder Methode für ein zeitgenössisches Philosophieren bereitstellt

 

Organisation: Daniel Koenig, Heike Koenig, Tim Schmidt und Tim-Florian Steinbach 

 

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 16.07.2023 an: Cassirer2023@online.de 

 

Die vollständigen Informationen zum Call for Papers finden Sie hier.